Mit einer neuen Solarsatzung will die SPD-Fraktion den Ausbau von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen beschleunigen und mehr grünen Strom und Wärme direkt kostengünstig in Kassel produzieren. „Die bisherigen Aktivitäten in der Solarenergie in Kassel lassen sich sehen, aber für unser gemeinsames Ziel Kassel klimaneutral 2030 brauchen wir einen wir einen jährlichen Zubau von 10 – 45 Megawatt – also eine Verzehnfachung“, erläutert Stadtverordneter Dr. Ron-Hendrik Hechelmann. Mit 4 Megawatt neu installierter Leistung und einer Zubaugeschwindigkeit von ca. 13 % liege Kassel zwar über dem Bundes- und Landestrend mit 9 – 11 % Zubau pro Jahr, aber in Kassel soll in Zukunft noch mehr gehen: So soll über bereits existierende Dachverpachtungsmodelle auch ohne eigenes Geld eine Photovoltaikanlage installiert und günstiger Strom selbst genutzt werden, erklärt Dr. Ron-Hendrik Hechelmann die Beschlussvorlage zur Solarsatzung, die am 21.02.2022 auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung steht.

Im Schnitt rechnet sich eine Photovoltaikanlage bereits nach 10 – 12 Jahren auf Einfamilienhäusern. Bei Mehrfamilienhäusern und Unternehmen ist die Anlage bereits nach weniger als 10 Jahren abbezahlt und verdient ab dem 11. Jahr Geld. Die Verzinsung der notwendigen Investition liegt üblicherweise bei mehr als 6 %. „Die hohe Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik -Anlagen hat zu einer großen Nachfrage bei Handwerksbetrieben geführt. Gleichzeitig können Eigenheimbesitzer*innen ohne größere eigene finanzielle Mittel ihr Dach beispielsweise an eine Bürgerenergiegenossenschaft verpachten und von günstigen Strompreisen profitieren“, verdeutlicht Hechelmann die Chancen von Solarenergie.

Mit der regionalen Erzeugung von Strom und Wärme kann sich jede*r selbst gegen steigende Strom-, Erdgas- und Heizölpreise absichern. Nach der einmaligen Erstinvestition liefern Photovoltaik – und Solarthermieanlagen günstigen Strom und Wärme. „Nur über erneuerbare Energie auf dem eigenen Dach sichern wir uns langfristig günstige Energiepreise und machen uns unabhängig von russischen Gaslieferungen“, so Hechelmann abschließend.

„Wir freuen uns, dass es in Kassel jetzt fraktionsübergreifend gelungen ist, eine Möglichkeit zu finden, wie die Stadt den 50%igen Finanzierungsanteils von sogenannten Lolli-Tests für die Kindertagesstätte übernehmen kann,“ erklären Anke Bergmann, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Esther Kalveram, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Es sei immer eine Gradwanderung einerseits Kitas offen zu halten, andererseits den größtmöglichen Schutz für Kinder, Eltern und pädagogisches Personal zu bieten. Da das Land Hessen keine einheitliche Strategie vorgäbe, müssten die Kommunen eigene Lösungen für die angespannte Situation entwickeln. „Anders als das Hessische Ministerium verlauten lässt, ist es nicht das Hygienekonzept des Landes, das hilft, großflächige Schließungen zu verhindern und Kinder und Erzieherinnen bestmöglich zu schützen, sondern die vor Ort in den Kommunen entwickelten Strategien,“ so Kalveram, die auch SPD-Landtagsabgeordnete ist. Aufgrund des seit dem 24. Januar 2022 ermöglichten Verfahrens des Gesundheitsamtes bei positiven Fällen in Kinderbetreuungseinrichtungen, die Kinder bei entsprechenden täglich vorzulegenden negativen Tests weiterhin betreuen zu lassen, ergäbe sich für alle Kitas ein höherer Bedarf an Tests. Oberbürgermeister Christian Geselle habe deshalb kurzfristig über Haushaltsausgabereste eine Möglichkeit gefunden, die so entstehenden zusätzlichen Kosten zu ersetzen. „Die Stadt hat so eine Lösung gefunden, durch die auch die freien Träger entlastet werden,“ erklärt Anke Bergmann. Allerdings könne sich nicht jede Kommune dies leisten und auch in Kassel seien die städtischen Mittel begrenzt. „Der Gesundheitsschutz darf nicht vom Geldbeutel der Eltern oder der Kommune, in der sie leben abhängen, sondern ist eine staatliche Aufgabe, für die das Land zuständig ist,“ erklären beide Politikerinnen abschließend.