„Barrierefreiheit ist keine Angelegenheit von Prioritäten, der man die Dringlichkeit absprechen kann – sie ist eine gesetzliche und gesellschaftliche Pflicht“, betont Petra Ullrich, seniorenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Kassel. Die Sozialdemokraten hatten in der Stadtverordnetenversammlung am 01.09.2025 beantragt, Fördermittel für eine barrierefreie Umgestaltung des Bürgerhauses Niederzwehren zu beantragen. Grüne, CDU und FDP lehnten den Antrag jedoch ab.
„Die selbsternannte ‚Koalition der Vernunft‘ handelt hier vollkommen unvernünftig“, kritisiert Ullrich. „Das Bürgerhaus Niederzwehren erfüllt die Voraussetzungen für eine Förderquote von 80 Prozent – günstiger wird es nicht. Die Ablehnung unseres Antrags gefährdet nicht nur den Zugang zu Fördermitteln, sondern wirft auch die Frage auf, wie ernst es der Stadt mit der Inklusion tatsächlich ist. Und: Sie missachtet geltendes Recht.“ Sowohl das Hessische (HessBGG) als auch das Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes (BGG) sowie die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) verpflichten öffentliche Stellen zur barrierefreien Gestaltung ihrer Gebäude und Einrichtungen.
Das Elisabeth-Selbert-Haus ist bisher nur eingeschränkt barrierefrei zugänglich. Die nicht barrierefreien Toiletten befinden sich im 1. Stock, der nur über eine Treppe erreichbar ist. Hilfen für seh-, hör- oder kognitiv eingeschränkte Menschen fehlen vollständig. „Das widerspricht dem Grundsatz der Inklusion und benachteiligt mobilitätseingeschränkte Menschen, ältere Bürgerinnen und Bürger sowie Familien mit Kindern“, so Ullrich.
Mit ihrem Antrag unterstützte die SPD-Fraktion die Forderung des Ortsbeirates Niederzwehren, der zuvor einen parteiübergreifenden einstimmigen Beschluss gefasst hatte.
„Wieder einmal entscheidet sich die Jamaika-Koalition gegen Transparenz und Dialog“, kritisiert Mario Lang, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Kasseler Rathaus. Die Sozialdemokraten hatten in der Stadtverordnetenversammlung am 01.09.2025 die unverzügliche Offenlegung des externen Gutachtens zum Parkraummanagement und die Einbeziehung der Ortsbeiräte und Bürger gefordert. Grüne, CDU und FDP lehnten dies ab.
Im Mai dieses Jahres hatte die Koalition in der HNA angekündigt, die Parkgebührenzone II zu erweitern und die Gebühren für den Anwohner-Parkausweis drastisch zu erhöhen. „Nicht genug, dass wir als gewählte Stadtverordnete aus der Zeitung von diesem Vorhaben erfahren mussten“, bemängelt Lang. „Das zugrunde liegende Konzept wurde auch bis heute nicht offengelegt, obwohl es der Koalition seit Monaten vorliegt!“
Die Kasseler SPD-Fraktion hatte die Jamaika-Koalition bereits in der Vergangenheit mehrfach für mangelnde Transparenz kritisiert. „In ihrem Koalitionsvertrag hatten sich Grüne, CDU und FDP mehrfach zu Transparenz verpflichtet – in der Praxis merken wir aber nichts davon“, so Lang. Dieter Seidel, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, ergänzt: „Die Angewohnheit der Koalition, die Zeitung vor den Stadtverordneten zu informieren und notwendige Informationen zurückzuhalten, entwertet das Stadtparlament.“
„Grüne, CDU und FDP scheinen sich davor zu fürchten, die Öffentlichkeit frühzeitig und breit an ihren Vorhaben zu beteiligen“, beobachtet Lang. „Wir empfehlen für die Zukunft: frühzeitige Einbeziehung – mehr Diskussion – bessere Ergebnisse!“
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Aktuelles:
Bürgerhaus Niederzwehren: Barrierefreiheit ist gesetzliche und gesellschaftliche Pflicht2. September 2025 - 22:12
„Barrierefreiheit ist keine Angelegenheit von Prioritäten, der man die Dringlichkeit absprechen kann – sie ist eine gesetzliche und gesellschaftliche Pflicht“, betont Petra Ullrich, seniorenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Kassel. Die Sozialdemokraten hatten in der Stadtverordnetenversammlung am 01.09.2025 beantragt, Fördermittel für eine barrierefreie Umgestaltung des Bürgerhauses Niederzwehren zu beantragen. Grüne, CDU und FDP lehnten den Antrag jedoch […]