Die SPD-Fraktion hat in der vergangenen Stadtverordnetenversammlung am 19.02.2024 den von der konservativen Jamaika-Koalition vorgelegten Haushalt für das Jahr 2024 abgelehnt.

Betonung sozialer Verantwortung im Haushaltsentwurf

Der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Dr. Ron-Hendrik Hechelmann macht deshalb deutlich: „Die Koalition hat unter anderem unsere Anträge zur Stärkung der Ortsbeiräte, Offen für Vielfalt, zum Olof-Palme-Haus sowie zum Pakt gegen Armut abgelehnt, einen solchen Haushalt konnte die SPD-Fraktion nicht mittragen.“

Hechelmann kritisierte zudem die Haltung von Jamaika, insbesondere im Hinblick auf die Bekämpfung von Armut und Jugendarbeitslosigkeit. „Der Kampf gegen Armut und Jugendarbeitslosigkeit ist eine zentrale Aufgabe. Wir haben mit dem Pakt gegen Armut einen bundesweit beachteten Weg eingeschlagen. Es ist enttäuschend, dass andere Fraktionen notwendige Mittel zur Armutsprävention ablehnen und stattdessen hohe Summen für Rechtsstreitigkeiten bevorzugen.“

Grundlage für soliden Haushalt ist Politik der SPD

In seiner Rede zur Haushaltsverabschiedung betonte Hechelmann die Erfolge der SPD-Fraktion in den letzten zehn Jahren, die nun zum zwölften Mal in Folge zu einem Haushaltsüberschuss führten. „Trotz der Herausforderungen durch den russischen Angriffskrieg und der stark gestiegenen Inflation haben wir es geschafft, den Haushalt positiv zu gestalten. Ein großer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Kassel für ihr Engagement und ihre harte Arbeit“, so Hechelmann.

Fokus auf Demokratiestärkung und Bekämpfung von Rechtsextremismus

Hechelmann hob die Bedeutung der Jugendarbeit und die Rolle der Jugendverbände in der Stärkung der Demokratie hervor. „Jugendarbeit ist ein wesentlicher Pfeiler unserer Demokratie. Die Ablehnung von Fördermitteln für Jugendverbände und freie Träger ist ein alarmierendes Signal. In Kassel haben wir eine besondere Verantwortung, den rechten Extremismus aktiv zu bekämpfen. Es ist unsere Pflicht, die Demokratie zu schützen und zu stärken“, sagte Hechelmann.

Stärkung der Ortsbeiräte und des ehrenamtlichen Engagements

Die SPD-Fraktion fordert die Stärkung der Ortsbeiräte und des ehrenamtlichen Engagements. Hechelmann betonte: „Wir müssen die Ortsbeiräte und das ehrenamtliche Engagement unterstützen. Unser Antrag sah 75.000 € für eine Werbekampagne zur Gewinnung von Ortsbeiratsmitgliedern vor. Wir dürfen unsere Demokratie nicht durch Sparmaßnahmen schwächen.“

Bildung als Schlüssel für die Zukunft

Die SPD-Fraktion unterstützt weiterhin Investitionen in Schulen und Kitas und betont die Bedeutung guter Bildung. „Gute Bildung ist der beste Weg zur Prävention von Armut und zur Stärkung unserer Demokratie. Wir werden diese Investitionen kritisch begleiten und unterstützen“, so Hechelmann.

Kritik an mangelnder Transparenz und Ambition

Abschließend kritisierte Hechelmann die Transparenz und das Fehlen von Ambitionen im aktuellen Haushaltsentwurf. „Wir brauchen eine glaubwürdige Politik, die soziale Gerechtigkeit und starke demokratische Werte in den Mittelpunkt stellt. Der aktuelle Haushaltsentwurf erfüllt diese Kriterien nicht.“

Aufruf zum parteiübergreifenden Zusammenhalt Dr. Hechelmann appellierte an alle Parteien, im Kampf gegen Rechtsextremismus und für soziale Gerechtigkeit zusammenzuarbeiten. „Wir müssen gemeinsam unser demokratisches Fundament stärken und für eine Gesellschaft einstehen, die durch soziale Gerechtigkeit und starke demokratische Werte geprägt ist.“

„Zum wiederholten Male zeigt die Koalition, dass die Interessen der arbeitenden Menschen in dieser Stadt ignoriert werden“, so der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Patrick Hartmann. Er fährt fort: „Das Handeln des Magistrats entbindet die Stadtverordnetenversammlung nicht von der Verpflichtung, eine eigene Position zu beziehen“.

„Mit unserem Antrag wollten wir uns zum einen mit den Kolleg*innen solidarisch erklären und zum anderen alle Beteiligten an einen Tisch holen, um Konzepte für eine sichere Zukunft der Kolleg*innen zu initiieren“, sagt Hartmann. Die SPD-Fraktion hatte einen Antrag eingereicht, um sich mit den Beschäftigten zu solidarisieren und alle relevanten Akteure zu Gesprächen über die Zukunftssicherung der Arbeitsplätze einzuladen. „Wir wollten ein starkes Signal der Stadtverordnetenversammlung an die Arbeitgeber senden und konkrete Konzepte entwickeln. Doch die Koalition hat es erneut abgelehnt, eine klare Position zu beziehen und verweist lediglich auf die Aktionen des Magistrats“, fügt er hinzu.

Dieses Verhalten ist eine arbeits- und wirtschaftspolitische Bankrotterklärung. Der bereits zuvor verabschiedete Haushalt ist ebenfalls Ausdruck dieser ambitionslosen Standortpolitik. Die Themen Transformation und Standortpolitik kommen nicht vor“, sagt Hartmann abschließend.

SPD-Fraktion Kassel fordert Einhaltung der Kunstfreiheit angesichts der nächsten documenta

„Kein Mensch steht mit der Peitsche vor den Toren von Kassel und sagt, welche Kunst auf der documenta gezeigt wird!“ Die Erfahrungen der documenta 15 hätten gezeigt, dass es um die Sicherung der Kunstfreiheit und den Schutz der Künstler gehe, erklärte die SPD-Fraktionsvorsitzende Anke Bergmann bei der Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Montag, dem 19. Februar. Bergmann erinnerte angesichts der nächsten documenta an den Wert der Kunstfreiheit und forderte, die alleinige Verantwortung für den Inhalt und die Gestaltung der Kunstausstellung der künstlerischen Leitung zu überlassen.

„Kunst war schon immer gesellschaftskritisch“, so Bergmann. „Viele klassische Kunstwerke, die heute als Meisterwerke gelten, waren zu ihrer Zeit kontrovers oder stießen auf Widerstand.“ Sie erinnerte unter anderem an „Der Ursprung der Welt“ von Gustave Courbet aus dem Jahr 1866, das der Öffentlichkeit aufgrund der expliziten Darstellung weiblicher Genitalien jahrzehntelang unzugänglich war.

Einen solchen Umgang mit Kunst wolle die Kasseler SPD-Fraktion vermeiden. „Wir wollen die Kunst nicht verstecken, sondern einen Diskurs ermöglichen“, so Bergmann weiter. Ein Code of Conduct könnte ein Umfeld schaffen, in dem ein solcher Diskurs stattfinden kann. „Kunst hält uns als Gesellschaft oftmals den Spiegel vor. Sie fordert die Grenzen heraus, was in ihrer Zeit als akzeptabel betrachtet wird. Aber diese Kontroversen in der Kunst tragen auch dazu bei, dass wir uns als Gesellschaft weiterentwickeln, indem wir kritisch miteinander im Gespräch bleiben.“

In ihrem Antrag, der von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde, forderte die SPD-Fraktion zur Stärkung der documenta in Kassel zudem die Beibehaltung der bisherigen Gesellschafterstruktur der documenta GmbH, die notwendigen Vorbereitungen für die Durchführung der nächsten documenta – wie der Neubesetzung der Findungskommission –, sowie die Berücksichtigung und Umsetzung der Vorschläge von Bürgern und der Organisationsuntersuchung.

Bergmann zollte hohen Respekt dafür, dass die documenta im Nachgang der vergangenen Ausstellung alles für die Aufarbeitung und Analyse offengelegt habe. Damit habe sie die Voraussetzungen für viele gute Empfehlungen geschaffen und könne sich für die Zukunft organisatorisch weiterentwickeln – beispielsweise durch eine Aufstockung des Personals für die verschiedenen Abteilungen. „Von daher ist es gut, dass im Haushalt 2024 schon die Mittel für die documenta bereitstehen, um den Mehrbedarf an Kosten zu decken“, erklärte Bergmann. Denn, da ist sich die Fraktionsvorsitzende sicher: „Die documenta in Kassel war, ist und wird auch in Zukunft die weltweit bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst sein!“

„Armutsprävention und Stärkung der Demokratie stehen im Mittelpunkt unserer Änderungsanträge für den Haushalt 2024“, berichtet Dr. Ron-Hendrik Hechelmann, haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Demokratie ist nicht selbstverständlich. Hunderttausende Demonstranten sind deswegen auf die Straße gegangen. Auch die Kommunalpolitik muss für die Stärkung unserer Demokratie Mittel bereitstellen.“

Ausbau der Schulsozialarbeit

„Wir müssen dafür sorgen, dass Armut erst gar nicht entsteht! Für eine nachhaltige Bekämpfung von Armut ist daher Vorbeugung das effektivste Mittel“, erklärt Dr. Ron-Hendrik Hechelmann den Änderungsantrag der Fraktion. „Durch die Aufstockung der Mittel für die Schulsozialarbeit, Erhöhung der Zuschüsse für Jugendarbeit und Institutionen möchten wir ein klares Zeichen für unser Engagement im sozialen Bereich und die Bedeutung von Bildung setzen. Eine gute schulische Ausbildung ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Start in eine selbstgewählte, sinnstiftende Arbeit“, verdeutlicht die Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin Anke Bergmann.

Initiative für eine Jugendberufsagentur

Die Stadt Kassel kann mithilfe einer Jugendberufsagentur die Jugendarbeitslosigkeit senken und den Fachkräftemangel in der Region lösen.  „Wir möchten den Übergang von der Schule in den Beruf nahtlos und unterstützend gestalten. Das von uns geforderte Angebot soll jungen Menschen helfen, ihre berufliche Zukunft erfolgreich und unabhängig zu gestalten“, erklärt Bergmann.

Kampagne zur Stärkung der Ortsbeiräte

„Unsere Stadtgesellschaft braucht Menschen, die sich für die Belange der Menschen vor Ort einsetzen. Jeder kann Kassel mitgestalten. Deswegen möchten wir mit einer Werbekampagne Bürgerinnen und Bürger motivieren, sich in den Ortsbeiräten zu engagieren und so die lokale Demokratie zu stärken. Die Ortsbeiräte sind das Rückgrat unserer demokratischen Struktur auf lokaler Ebene“, erklärt Dr. Hechelmann.

Demokratie braucht Orte der Begegnung

Starke Demokratien brauchen Räume und Menschen für die Organisation. Daher fordert die SPD-Fraktion eine beschleunigte Sanierung der Bürgerhäuser in Kassel und die Unterstützung der Initiative „Offen für Vielfalt“. „Bürgerhäuser sind zentrale Orte des sozialen und kulturellen Lebens in unserer Stadt“, so Dr. Hechelmann. „Die Initiative ,Offen für Vielfalt‘ bringt Menschen, Organisationen, Vereine und Unternehmen mit ihrem Engagement gegen Ausgrenzung zusammen. Ihr Einsatz stärkt die Demokratie und Vielfalt in Kassel und in der Region. Daher setzten wir uns ein, dass ihre Arbeit weiter unterstützt wird.“

„Menschlich und wirtschaftlich ist die Ankündigung von BASF eine Katastrophe für Kassel“, erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Patrick Hartmann, zu den Zerschlagungsplänen der BASF. Solch eine Nachricht den Mitarbeitenden so kurz vor Weihnachten zu verkündigen, sei eine Sauerei, so der Sozialdemokrat. Mit der Ankündigung droht der Stadt Kassel der Verlust von 600 tarifgebundenen Arbeitsplätzen und die Abwanderung von gut ausgebildeten Fachkräften. „Das müssen wir mit aller Macht verhindern“, sagt Hartmann weiter und kündigt eine Initiative zum Erhalt des Standortes und der Arbeitsplätze in der Kasseler Stadtverordnetenversammlung an.

Bedeutung von Wintershall Dea für Kassel

„Als politisch Verantwortliche müssen wir ein Interesse daran haben, dass uns die Arbeitsplätze und der Gewerbesteuerzahler Wintershall Dea in Kassel erhalten bleiben“, hält Hartmann fest und verweist darauf, dass es neben dem Erhalt der Arbeitsplätze auch noch darum gehe, einen der wichtigsten Gewerbesteuerzahler und zivilgesellschaftlichen Akteure in Kassel zu halten. Denn neben der wirtschaftlichen Tätigkeit in Kassel engagiert sich Wintershall Dea für kulturelle und soziale Einrichtungen und demokratische Werte. All das würde, nach Ansicht der SPD-Fraktion, verloren gehen, wenn sich das gewinnorientierte Handeln eines internationalen Konzerns durchsetzen würde.

Solidarität mit den Beschäftigten

„In dieser schweren Zeit sagen wir den Kolleginnen und Kollegen von Wintershall DEA unsere volle Solidarität und Unterstützung beim Kampf um ihre Arbeitsplätze zu“, erklärt Hartmann abschließend.

„Die SPD-Fraktion bedauert die Ablehnung ihres Antrags für ein klares Bekenntnis zum Flughafen Kassel-Calden und gegen seine Herabstufung durch die Stadtverordnetenversammlung. Trotzdem hat die SPD, als konstruktive Opposition, dem Antrag der Jamaika-Koaltion zugestimmt“, sagt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion Esther Kalveram.

Bedeutung des Flughafens für die Region

„Der Flughafen Kassel-Calden ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die Region. Als Arbeitsplatzgeber für über 1.000 Menschen und indirekt für rund 3.000 Menschen spielt er eine entscheidende Rolle in der lokalen Beschäftigungssituation. Obwohl unser Antrag abgelehnt wurde, bleibt unser Engagement für den Flughafen und seine Bedeutung für die Region unverändert stark“, erklärt Kalveram.

Fragwürdige Notwendigkeit des Antrags der Jamaika-Koalition

Die SPD-Fraktion hinterfragt allerdings die Notwendigkeit des Antrags der Jamaika-Koalition, der den Magistrat auffordert, sich für die wirtschaftliche Entwicklung des Kassel Airport einzusetzen. „Es ist paradox, dass ein solcher Antrag nötig ist, wenn der Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller selbst der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Flughafens ist. Es sollte seine Kernaufgabe sein, den Flughafen wirtschaftlich weiterzuentwickeln“, kommentiert Esther Kalveram.

Forderung nach verstärktem Engagement

Die SPD-Fraktion erwartet vom Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung ein verstärktes Engagement für die wirtschaftliche Entwicklung des Kassel Airport. „Es ist nun an der Zeit, konkrete Maßnahmen zu ergreifen und die Zukunft des Flughafens gemeinsam mit dem Land Hessen und dem Landkreis Kassel zu sichern“, betont Kalveram.

Die fehlende Unterstützung der Jamaika-Koalition für die von der SPD-Fraktion initiierte Resolution zum Erhalt des Kasseler Galeria Standortes ist ein mehr als enttäuschendes Signal für die Beschäftigten und den Innenstadthandel.

„Die Insolvenz des Immobilien- und Handelskonzern Signa könnte, nach Auffassung der SPD, den sicher geglaubten Standort gefährden. Dies hätte katastrophale Auswirkungen auf den gesamten Innenstadthandel“, so der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Patrick Hartmann.

„Wir haben den 2022 gefassten Beschluss zum Erhalt bewusst erweitert, um ein starkes und rechtzeitiges Signal von Kassel aus an den Insolvenzverwalter und in die Konzernzentrale zu senden“, erklärt Hartmann und bezeichnet die Ablehnung der Jamaika-Koalition als wirtschaftspolitische Bankrotterklärung. Die SPD-Fraktion schlägt in ihrer Resolution vor, dass der Betriebsrat, die zuständige Gewerkschaft Verdi, die Filialleitung und der Insolvenzverwalter an einem Tisch zusammenkommen und unter Moderation des Magistrates eine Lösung zum Erhalt des Standortes erarbeiten.

„Die Kasseler Innenstadt und die Arbeitnehmenden im Einzelhandel haben von dieser Koalition nichts zu erwarten“, resümiert Hartmann und versichert, dass die SPD sich weiter für den Standort in der Kasseler Innenstadt starkmachen wird.

„Im Jahr 2023 wurden für das Bürgerhaus Olof-Palme-Haus in Süsterfeld-Helleböhn Haushaltsmittel in Höhe von 500.000 Euro eingestellt. Trotz dieser beträchtlichen Summe bleibt festzustellen, dass diese Mittel auch in diesem Jahr nicht für die vorgesehenen Zwecke verwendet wurden“, kritisiert der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Dr. Ron-Hendrik Hechelmann

Städtische Erwartungen: Die Umsetzung von Haushaltsprojekten

Hechelmann mahnt in diesem Zusammenhang auch die mangelnde Umsetzung weiterer Projekte an: „Bürgerinnen und Bürger in nahezu allen Stadtteilen Kassels erwarten zu Recht, dass man ihnen erklärt, wann die Umsetzung der Projekte zu erwarten ist. Diese Erwartungshaltung spiegelt das Bedürfnis der Bevölkerung wider, in einem lebenswerten städtischen Umfeld zu leben.“

Forderung an den Magistrat: Klare Zeitpläne für Projekte

Er fordert den Magistrat deshalb auch auf, die Umsetzung der einzelnen Projekte aufzuzeigen: „Der Magistrat wird dringend aufgefordert, transparent und zügig darzulegen, wann mit der Umsetzung der geplanten Projekte – insbesondere des Bürgerhauses Olof-Palme-Haus – zu rechnen ist.“

Appell an den Magistrat

Hechelmann richtet seinen Appell direkt an den Magistrat der Stadt Kassel: „Grundsätzlich begrüßt die SPD-Fraktion eine Priorisierung der Projekte auf Schule und Bildung, aber wir fordern den Magistrat auf, auch an Bürgerhäuser wie das Olof-Palme-Haus zu denken, da diese die dringend benötigten Räumlichkeiten für Kinder und Jugendliche sowie Vereine und Initiativen auch für Bildungsangebote bereitstellen.“

„Die krisenfeste Kasseler Wirtschaft ist das Ergebnis der letzten zehn Jahre Kommunalpolitik“, erklärt der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Dr. Ron-Hendrik Hechelmann. „Die kommunalen Möglichkeiten wurden bereits erfolgreich genutzt.“ Irreführend seien daher die jüngsten Aussagen des neuen Stadtkämmerers Matthias Nölke bei seiner Einbringung des Haushaltes in der letzten Stadtverordnetenversammlung. „Einerseits hebt Nölke die krisenfeste Kasseler Wirtschaft hervor, die für stabile Haushaltseinnahmen sorgen soll, andererseits plädiert er für eine noch wirtschaftsfreundlichere Politik. Darüber hinaus empfiehlt er Sparsamkeit. Wohin soll denn nun die Reise gehen, Herr Nölke?“, fragt Hechelmann. „Dies klingt, wie Gas geben mit angezogener Handbremse.“

Ratlosigkeit beim Thema Energie und Klima

Die Pressemitteilung des Oberbürgermeisters zur nachhaltigen Stadt hinterlässt den Energie- und Klimaexperten Dr. Hechelmann ratlos. Insbesondere die Formulierung zu nicht netzgebundener Heizwärme und Prozesswärme wirft Fragen auf. „Fernwärme ist eine netzgebundene Wärmeversorgung. Uns bleibt nur zu hoffen, dass hier keine Absage für den Fernwärmeanschluss städtischer Liegenschaften gemeint ist. Das wäre ein Rückschritt für Kassel“, kommentiert Hechelmann.

Vision für Kassel vermisst

Obwohl Oberbürgermeister Schoeller und Stadtkämmerer Nölke die Einbringung des Haushaltes hinausgezögert haben und somit Zeit gewonnen haben für die Ausgestaltung, fehlt aus Sicht von Hechelmann eine klare Vision, wie das Leben der Menschen in Kassel verbessert werden soll. „Dass im Haushalt 2024 ein Schwerpunkt die Investitionen im Bildungs- und Betreuungsbereich sind, begrüßen wir als SPD-Fraktion. Allerdings vermissen wir hier die Weitsicht.  Denn es handelt sich lediglich um die Umsetzung der Beschlusslage der Stadtverordnetenversammlung aus den letzten fünf Jahren“, führt Hechelmann weiter aus.

Bildungsinvestitionen: Notwendigkeit und Mangel an Weitsicht

„Die Sanierung der Kasseler Schulen ist maßgeblich für eine gute Bildung für unsere Kinder und die Gewinnung von qualifizierten Lehrkräften. Das ist keine Hypothek, sondern die beste Investition unserer Generation“, verdeutlicht Hechelmann den Bedarf für die Schulsanierung.

„Die SPD-Fraktion ist gespannt, wie Nölke die Themen Sparen, Investieren und Sanieren unter einen Hut bringen will. Aktuell schmückt sich der neue Magistrat mit den Leistungen ihrer Vorgänger*innen“, kritisiert die Fraktionsvorsitzende Anke Bergmann. Sie gibt den neugewählten Mitgliedern des Magistrats eine Schonfrist für die Einarbeitung, erwartet jedoch eine transparente Darstellung politischer Projekte, die bereits Teil der eigenen Leistung sind. „Bisher sehen wir nur die Umsetzung von bestehenden Beschlusslagen“, so Bergmann abschließend.

Wie im Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Grundsatzfragen bereits angekündigt, werde die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung trotz Bedenken einer Änderung der Gebührensatzungen zustimmen. Gleichzeitig hat die Fraktion jedoch einen Änderungsantrag für eine sozial-ökologische Staffelung der Wasserversorgungssatzung eingebracht. Dieses Modell soll einen sparsameren Wasserverbrauch belohnen und exzessiven Verbrauch mit höheren Kosten belegen.

Aufruf zu Maßnahmen gegen Gebührensteigerungen

„Angesichts der ohnehin gestiegenen Lebenshaltungskosten fordert die SPD-Fraktion den Magistrat auf, aktiv nach Möglichkeiten zu suchen, um die Gebühren für die Wasserversorgung künftig stabil zu halten oder gar zu senken“, sagt Wolfgang Decker von der SPD-Fraktion und macht deutlich: „Wir betrachten mit Sorge, dass die Bürgerinnen und Bürger aufgrund der unabweisbaren Preissteigerungen bei Kassel-Wasser mit weiteren Gebühren belastet werden müssen. Mit unserem Änderungsantrag wollen wir deshalb einen Anstoß für eine kostengünstigere und entlastende Gebührengestaltung geben. Im Sinne des Wasserhaushaltsgesetzes sollten die Träger der Wasserversorgung im Übrigen immer auch auf einen ressourcensparenden Umgang mit Wasser hinwirken.“

Klarstellung zu Einsparpotenzialen

Die Fraktion fordert weiterhin, dass nach internen Einsparpotenzialen gesucht werden müsse, die Einfluss auf die Gebührenhöhe hätten, so Decker. Er betonte allerdings, dass die Einsparpotenziale vor allem im Sachbereich zu suchen seien, nicht jedoch im Personalbereich. Die Wertschätzung der Arbeit der Belegschaft sowie gute Arbeitsbedingungen dürften dabei nicht zur Debatte stehen.

Forderung nach mehr Transparenz

„Die SPD-Fraktion hat den   Magistrat bereits in der vergangenen Sitzung des Finanzausschusses aufgefordert, im Sinne der politischen Ehrlichkeit, weitere Berechnungsmodelle zu erarbeiten, die die Auswirkungen der Gebührenerhöhungen für alle Betroffenen transparenter darstellen“, sagt Decker abschließend.