„Während in Kassel in den vergangenen Jahren stets galt, dass Investitionen in Schule und Bildung höchste Priorität haben, markiert die vorgelegte Planung zur Sanierung der Georg-August-Zinn-Schule einen deutlichen Rückschritt,“ kritisiert die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Anke Bergmann.
Bei den jüngsten Generalsanierungen der Offenen Schule Waldau und der Gesamtschule Nord wurde großer Wert darauf gelegt, modernste Standards umzusetzen. Raumgrößen, pädagogische Konzepte und energetische Maßnahmen wurden umfassend berücksichtigt, um Schulen zu schaffen, die zu den modernsten im Land gehören sollten. „Genau dieser Anspruch scheint nun vom Magistrat und der Jamaika-Regierung aufgegeben zu werden“, stellt Bergmann fest. „Die geplanten Einschnitte bei der Georg-August-Zinn-Schule sehen kleinere Räumlichkeiten und Mehrfachnutzung vor und verzichten sogar auf eine notwendige energetische Sanierung, obwohl die Grünen für sich Klimaneutralität als zentrales Ziel formulieren.“
Die SPD-Fraktion fordert daher in einem Änderungsantrag, dass alle Kinder und Jugendlichen, egal in welchem Stadtteil sie wohnen, die gleichen Chancen verdienen. Das zeigt sich auch in der Qualität der Bildung und der Ausstattung der Schulen, unabhängig von der Schulform. Der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dr. Ron-Hendrik Hechelmann, erklärt: „Die Planungsleistungen bei Schulbausanierungen müssen dem gleichen Standard entsprechen wie bei den Sanierungen der Offenen Schule Waldau und der Gesamtschule Nord. Dazu gehören sowohl die umfassende Sanierung einschließlich einer energetischen Außenfassade als auch die Berücksichtigung des jeweiligen pädagogischen Konzepts.
Hechelmann weiter: „Darüber hinaus ist es aus Sicht der SPD-Fraktion nicht hinnehmbar, dass bei Schulneubauten und -sanierungen gekürzt wird, während gleichzeitig nicht verausgabte Mittel aus dem Bereich Schulbau für den Erwerb des Sparkassengebäudes in der Wolfsschlucht genutzt werden sollen.“ Bergmann ergänzt: „Bildung muss Vorrang haben. Wer bei Schulen spart, spart an der Zukunft der Stadt.“
Die SPD-Fraktion fordert den Magistrat auf, die Vorlage nachzubessern und wieder zu einer klaren Prioritätensetzung zugunsten der Kasseler Schülerinnen und Schüler zurückzukehren.
Die SPD-Fraktion zeigt sich tief besorgt über die jüngsten Berichte zur Situation im Interimsbau des Staatstheaters Kassel. „Wir sind entsetzt, dass die Theaterleitung die Beschwerden der Mitarbeitenden bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen durch die Videoprojektionen nicht ernst nimmt. Vorgesetzte haben eine Schutz- und Fürsorgepflicht für ihre Beschäftigten“, mahnt die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Ramona Kopec.
Aussagen der Theaterleitung wie „sensible Menschen werde es immer geben“ oder „es gäbe viele emotionale Menschen“ verlagern die Verantwortung und suchen die Schuld bei Betroffenen, statt die Missstände zu beheben. Ein solcher Umgang mit Menschen, die aufgrund der Arbeitsbedingungen krank werden, ist nicht akzeptabel.
Es zeigt sich klar, dass der Interimsbau Mängel aufweist, die gesundheitsgefährdend sind. Anstatt diese Probleme offenzulegen und gemeinsam mit den Betroffenen konstruktiv zu lösen, versucht die Leitung, den Eindruck zu erwecken, es handle sich um Einzelfälle und rein subjektive Wahrnehmungen. Das ist unzureichend.
Die SPD-Fraktion fordert daher: Die Theaterleitung muss sich offen zu dem bestehenden Verbesserungsbedarf bekennen, unverzüglich technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen und gemeinsam mit Mitarbeitenden auf Augenhöhe Lösungen entwickeln.